Das Naturbad steht auf der Kippe

Von Schwarzwälder-Bote, aktualisiert am 27.10.2010

Von Christine Strienz

Schömberg. Das ist keine gute Nachricht für Schömberg: Wie Bürgermeisterin Bettina Mettler dem Gemeinderat mitteilte, steht der Zuschuss für das geplante Naturbad auf der Kippe – und somit wohl auch das Naturbad selbst.

Das bedeutet einen herben Rückschlag im Ringen um einen Ersatz für das schon seit 2006 geschlossene Wellenbad. Diese Nachricht traf den Gemeinderat unvorbereitet.

Planer Hardy Gutmann war zur Sitzung gekommen, um die neuesten Entwürfe vorzustellen, was aber schnell in den Hintergrund rückte. "Das wirft natürlich auf die gesamte Planung ein völlig neues Licht", sagte SPD-Fraktionssprecher Helmut Sperth nach Überbringung der Botschaft. Wenn die Zuschüsse wegfielen, müsse man grundsätzlich noch mal über das Naturbad reden.

Bisher ging der Gemeinderat davon aus, das Naturbad mit 25 Prozent Zuschüssen bauen zu können. Bei der geplanten Sauna und dem Kiosk waren es 15 Prozent. Das entspricht alles in allem rund 800 000 Euro.

Allerdings ist es ungewiss, ob die Gemeinde überhaupt Zuschüsse bekommt. Und falls es klappt, fällt der Betrag wahrscheinlich um einiges niedriger aus als erwartet. Bettina Mettler erfuhr vom Regierungspräsidium Karlsruhe, dass der mögliche Höchstbetrag bei 736 000 Euro liege. Der Abbruch des alten Bades werde nicht gefördert.

Aus dem touristischen Fördertopf des Landes Baden-Württemberg werden 2011 insgesamt nur vier Millionen Euro vergeben. Deshalb könnte es sein, dass Schömberg leer ausgeht. Würde die Glücksgemeinde ihren Förderantrag auf unter 500.000 Euro senken, wäre die Wahrscheinlichkeit auf ein Stück vom großen Kuchen am höchsten, so das Signal aus Karlsruhe. "Das habe ich abgelehnt, weil unser Vorhaben dann finanziell nicht mehr darstellbar ist", so Mettler.

Die überraschten Gemeinderatsmitglieder zogen sich zurück, um die neueste Entwicklung in den Fraktionen zu besprechen. Sie waren sich schnell einig, nur mit der Zusage finanzieller Unterstützung die Planungen weiterzuführen. Das Gremium vertagte weitere Entscheidungen bis konkrete Nachrichten aus dem Regierungspräsidium vorliegen. "Da werden wir noch eine ganze Weile warten müssten", sagte Mettler.

Für das Wellenbad wird die Verwaltung einen Abbruchantrag beim Landratsamt einreichen. Das Gremium wollte sich aber ohne die Zuschüsse noch nicht festlegen, ob und wann das Gebäude dann tatsächlich dem Erdboden gleich gemacht werden soll.